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Technischer Anhang
Bitte beachten Sie die Hinweise im Technischen Anhang!
Technische Änderungen, Druckfehler und Irrtümer vorbehalten.
1) „schlecht“ heißt in diesem Zusammenhang: hohe Verlustleistung
3.5.1 EEI-Energieklassifikation
Es gibt folgende EEI-Energieklassifikationen, nach denen Vorschaltgeräte für Leucht-
stofflampen hinsichtlich ihrer Verlustleistung eingeteilt werden:
A1
= dimmbares EVG
A2
= EVG mit geringer Verlustleistung
A3
= EVG
B1
= gutes VVG
B2
= „schlechtes
1)
“ VVG
C
= KVG
(Darf seit dem 21.11.2005 in der EU nicht mehr in Verkehr gebracht werden.)
D
= „schlechtes
1)
“ KVG
(Darf seit dem 21.05.2002 in der EU nicht mehr in Verkehr gebracht
werden.)
3.5.2 Lebensdauer von VVG
Die Lebensdauer des Vorschaltgerätes ist durch die Lebensdauer seiner Wicklungsisola-
tion bestimmt.
Bei der Wicklungsgrenztemperatur tw (normalerweise 130°C) beträgt die Lebens-
dauer unter Nennbedingungen (bei kontinuierlichem Betrieb) weit mehr als 10 Jahre
im Dauerbetrieb.
Bei 10°C Wicklungstemperaturerhöhung halbiert sich die Lebensdauer.
Bei 10°C Wicklungstemperaturverringerung verdoppelt sich die Lebensdauer.
Die Ausfallrate liegt nach 10 Jahren bei 0,01 ‰.
Beispiel: 100.000 Leuchten mit VVG werden bei
t w = 130°C 10 Jahre konstant betrieben.
Nach diesen 10 Jahren ist 1 Gerät ausgefallen!
Als Option sind Leuchten mit sogenannten „Industry-EVG“ lieferbar. Diese EVG haben
bei Einhaltung der von uns angegebenen maximal zulässigen Umgebungstemperatur
eine Lebensdauer von 100.000h.
3.5.3 Lebensdauer von EVG
Die Ausfallrate elektronischer Bauelemente hängt neben der Bauteilespezifikation und
-qualität ganz wesentlich von der Betriebstemperatur ab.
Es gilt: für t c max. (maximal zulässige Gerätetemperatur) ist die Ausfallrate 2‰ pro
1.000 h, d.h. bei einer Lebensdauer von 50.000 h ist der Prozentsatz der ausgefalle-
nen Geräte ca. 10%.
Beispiel: Bei 1.000 EVGs im Dauerbetrieb (bei der max. zulässigen Gerätetemperatur)
sind rein statistisch nach 5,7 Jahren 100 Geräte ausgefallen.
3.5.4 Vorschaltgeräte in Schuch-Leuchten
In den Standardausführungen der Leuchten sind konventionelle Vorschaltgeräte (KVG)
oder verlustarme Vorschaltgeräte (VVG) eingebaut. Wahlweise können elektronische
Vorschaltgeräte (EVG) eingesetzt werden. Es gibt Kalt- und Warmstartgeräte.
Kaltstartgeräte
zünden ohne Vorheizung sofort.
Warmstartgeräte
zünden nach
einer entsprechenden Vorheizzeit (abhängig vom Gerät). Für Beleuchtungsanlagen mit
hoher Schalthäufigkeit (mehr als 4 Schaltungen pro Tag) sollten Warmstart-EVGs zum
Einsatz kommen. Bei besonders hoher Schalthäufigkeit (>10) müssen Spezialvorschalt-
geräte eingesetzt werden (z.B. beim Einsatz von Bewegungsmeldern).
3.5.5 Dimmen von Leuchtstofflampen
Dimmen von Leuchtstofflampen ist ab Umgebungstmperaturen von +5C möglich. Je
nach Kundenwunsch können Leuchten mit einer 1-10V Schnittstelle, in Switch Dim-,
Dali- oder DSI-Technik geliefert werden. Dimmbare Leuchten sind immer in Schutz-
klasse I ausgeführt.
3.6 Kompensation/ Kondensatoren
Induktive Leuchten können durch den Einbau eines netzparallelen Kondensators kom-
pensiert werden.
An der Kondensatorklemme ist ein Entladewiderstand eingebaut. Leuchten mit elek-
tronischen Vorschaltgeräten (EVG) sind automatisch kompensiert. (
λ
~ 1).
Falls bauseits Kabel und Stecker mit berührbaren Kontakten angeschlossen werden,
müssen Leuchten mit Entladeeinheiten eingesetzt werden.
Schuch verwendet ausschließlich Qualitäts-Kondensatoren namhafter Hersteller.
Kondensatoren unterliegen einer Alterung während des Betriebes. Äußere Einflüsse
können die Alterung deutlich beschleunigen. Beispiele dafür sind Überspannung,
Überspannungsimpulse z. B. durch hohe Einschaltströme (auch einmalige Ereignisse z.
B. durch Blitzeinschlag), überhöhte Umgebungstemperaturen, Oberwellen und Betrieb
überalterter Lampen (Gleichrichteffekt).
Defekte Kondensatoren sind umgehend auszutauschen!
Werden geschädigte Kondensatoren bzw. Kondensatoren, die ihr Lebensdauerende
erreicht haben, weiterbetrieben, ist es möglich, dass die in den Kondensatoren einge-
bauten Sicherheitseinrichtungen nicht mehr greifen.
Von außen ist es leider nicht immer ersichtlich, ob Kondensatoren fehlerhaft sind.
Poröse Dichtungen oder Undichtigkeiten sind allerdings ein eindeutiges Indiz, dass
Kondensatoren am Lebensdauerende sind.
3.7 Starter
Die in SCHUCH-Leuchten für Leuchtstofflampen mit VVG eingebauten Starter
arbeiten bis ca. – 20°C Umgebungstemperatur betriebssicher. Auf Wunsch können
Sicherheitsstarter oder elektronische Starter eingebaut werden. Leuchten für tiefere
Temperaturen (< –20° C) haben besondere Starter bzw. Spezial-EVGs.
Als Standard-Starter werden ausschließlich Produkte namhafter Hersteller mit einer
symmetrischen Konstruktion d.h. mit zwei Bimetallfedern eingebaut. Wir empfehlen
beim Starterwechsel Starter gleicher Qualität zu verwenden. Standard-Starter müssen
bei jedem Lampenwechsel mit ausgetauscht werden.